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  Wednesday13/Murderdolls
 


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Wednesday 13’s FRANKENSTEIN DRAG QUEENS

Das Schreckenskabinett der F.D.Q.F.P.13

W13 im Beschäftigungswahn:

Während der hyperaktive Gothpunk eigentlich schwer mit den letzten Aufnahmen zum Nachfolger seines 2005er- Solodebüts „Transylvania 90210" beschäftigt ist, hat man just nach Feierabend kurzerhand noch die 5-CD-Sammlung „Little Box Of Horrors" zum 10-jährigen Jubiläum der aufgelösten Vorgängerkultband The Frankenstein Drag Queens From Planet 13 zusammengestellt. Wir sprachen mit dem Dreizehnten sowohl über seine dunkle Vergangenheit als auch über mehr als viel versprechende Zukunftsaussichten!

„das kommt dabei heraus, wenn man zwischen den Touren zu lange zu Hause rumsitzt und keinen tichtigen Job hat: Man nimmt aus Langeweile neue Platte auf oder stellt das alte Zeug einfach noch einmal neu zusammen! Doch ganz ernsthaft: Ich bin wirklich sehr stolz auf das, was wir damals mit den Trankenstein Drag Queens erreicht haben und was heute durch die Boy repräsentiert wird!" Nachdem man schon vor gut 2 Jahren mit der Abschliedscompilation „6 years, 6feet under the influence" einen befreienden Schlussstrich unter das langjährige Vorreiterschaffen der Frankenstein Drag Queens gezogen hatte, wird dem eigenen Gothpunj- Vermächtnis nun in Form der schon längere Zeit geplanten 5-CD-Werkschau „Little Box Of Horrors" fast verschwenderischer Tribut gezollt: Neben dem remasterten Versionen der drei regulär in Deutschland erschienen Longplayer „Nicht of the living drag queens", „Songs from the recently deceased" und „Viva las violence" erblickt das längst vergriffene 96er FDQFP13- Debüt „The late, late, late show" erstmalig das Licht deutscher Ladentische gefolgt von der Kuriositätensammlung „Rare treats" als weiteres Paradebeispiel für den ausgeprägten Grabeshumor des mysteriösen Mr.13. „Ich betrachte alle diese Alben wie ein Vater seine Kinder – manchmal fühle ich mich dabei sogar schon wie ein sehr alter Mann. Doch bin noch nicht einmal 30 und habe schon so viel erreicht in meinem jungen Leben!"

Wednesday grinst. „Es gab nie wirklich viele Menschen, die die Frankenstein Drag Queens in irgend einer Weise unterstützten. Eigentlich haben wir seit unserer Gründung an sämtlichen Fronten gegen den Rest der Welt gekämpft und uns ganz langsam mit allem und jedem angelegt!"

Ein Umstand, der sich auch auf den punkig- agressiven 2000er Zweitling „Night of the living drag queens" nachhören lässt. „Die Stimmung des Albums war geprägt von ständigem Ärger und Fristration bei den Konzerten. Es gab in dieser Zeit absolut keine andere Band, die auch nur annähernd ähnlich klang oder so wie wir gekleidet war. Wenn man damals als Mann mit Stöckelschuhen, Sommerkleidern und verschmierten Lippenstift eine Bar in North Carolina betrat, musste man definitiv mit einer ernsthaften Kneipenschlägerei rechnen! Doch wir haben es nicht nur mit besoffenen Hinterwäldlern aufgenommen: Während der Arbeiten zu „Night of the living…" bekamen wir die einmalige Chance, einen Supportgig für die gerade wieder aufgetauchten Misfits zu spielen. Allerdings hat ihr Publikum unsere Art von Humor nicht richtig verstanden – was im Laufe der Show im gegenseitigen blanken Hass eskalierte! Wir hatten sehr großen Spaß, als wir den Gig mit Vollgas gegen die Wand fuhren. Dieser Auftritt hätte sicher unser großer Durchbruch sein können, doch genau das hat immer das Schöne und die Magie dieser Band ausgemacht: Wir haben uns zu keiner Zeit um irgendeinen Scheißdreck gekümmert, sondern sind immer nur unseren eigenen Weg gegangen", der den 13. über die Folgealben „Songs of the recently deceased"(2000) und „Viva las violence"(2001) schließlich doch noch zum erhofften Rockstardasein mit den Murderdolls und als Solokünstler führte.

Wednesday 13….

Und das rostige Kettenrasselns eines nahenden Foltertodes

Ganz dem ehrwürdigen und vielfach bewährten Motto dieser Rubrik folgend, der kreativen Wahrheit im Aufnahmestudio auf die Spur zu kommen, schauten wir diesmal Friedhofsrocker W13 bei der Ausübung seiner ghoulischen Glampunk- Pflichten über die multiinstrumentale Schulter. Dass der nimmermüde Horrorfan schon immer mehr als nur eine einzige künstlerische Wahrhaftigkeit in sich vereinte, das konnte man in der Vergangenheit eindrucksvoll an seinen diversen Bands wie den kultverdächtigen Frankenstein Drag Queens From Planet 13 oder den umjubelten Murderdolls mitverfolgen. Wir waren bei den finalen Arbeiten an W13’s zweiten Soloalbum „Fang Bang" zugegen – nachfolgend unser exklusiver Tatsachenbericht von der wilden Beißerorgie mit dem mondsüchtigen Dreadlock- Zombie!

Nur kaum mehr als 2 ½ Monate Ruhe gönnte man sich nach seinem gefeierten Siegeszug durch weitweit ausrastende Clubs im vergangenen Winter, bevor man sich schon wieder mit jeder Menge neuer Einfälle und frischer Ideen ans Songwriting und ab Ende Februar schließlich auch an die tatsächlichen Aufnahmen zum neugierig erwarteten Nachfolger des hoch gepriesenen 2005er Debüts „Transylvania 90210" machte – eine kreative Entladung, die laut W13 auch dringend nötig war: „Ich schreibe eigentlich andauernd und überall Songs, nehme Demos auf oder überarbeitete verschiedene Sachen. Selbst wenn ich heute spontan aufhören würde, neue Stücke zu komponieren, könnte ich mit den unfertigen Liedern aus meiner großen Schublade noch mindestens acht Platten füllen!"

Stolze 45 potentielle Albumanwärter hatte man zu Beginn der Recordingsessions zur Auswahl, die sich während der Produktion Zug um Zug auf 16 verbleibende und auf düsteren Hochglanz zu polierende Gothpunk- Perlen verdichteten. Obwohl der Glanz auf „Fang Bang" diesmal etwas weniger düster schimmert als noch beim frenetisch aufgenommenen Vorgänger. „Die neuen Songs sind mit denen von Transylvania kaum zu vergleichen. Es ist ein sehr schnelles und agressives Album geworden, das musikalisch eher an den Horrorglampunk aus alten Frankenstein Drag Queen- Zeiten und Tracks wie „Too dead to die" erinnert, als an atmosphärisch- dunkle Stücke wie „Go dis a lie" oder „A bullet named Christ". Ich glaube, ich habe mich in der letzten Zeit einfach an zu wenigen finsteren Orten aufgehalten, als dass ich in düsteren Momenten zu solchen Songs inspiriert wurde!" Eine vorschnelle Aussage, die die ehemalige Drag Queen allerdings im selben Atemzug leicht relativieren muss: „Es gibt auf dem neuen Album tatsächlich ein einziges etwas langsameres und dunkleres Lied; es ist eines von diesen typischen Liebesliedern mit dieser typischen Liebesthematik, die man schon so oft gehört hat: Ein Junge verliebt sich unglücklich in ein Mädchen, welches schließlich zerstückelt in einem seiner Koffer endet. Die übliche Geschichte eben."

Keinesfalls verzichten muss man bei „Fang Bang" auf den berühmt- berüchtigten Grabeshumor des 13., der sich mit wortspielerischen und nahezu unübersetzbaren Songtitelkonstrukten wie „Morgue than words" oder „Home sweet homicide" wieder von seiner schillernd makabersten Seite zeigt. „"Home sweet homicide" behandelt den ganz normalen Alltag in Amerika, während zum Beispiel „Faith and the devil" eger in solider Satano- Rock- Tradition steht. Ich finde, beide Stücke sind alleine schon wegen der extrem radiofreundlichen Titel zu Singleauskopplungen prädestiniert! Es gibt aber auch gesellschaftskritischere Texte! „Till death do us party" handelt von den zahllosen Teilen der „Freitag der 13."- Reihe: Jedes verdammte Jahr gehen wieder irgendwelche Kids runter zum See und werden getötet…Der Track handelt aus der Perspektive eines dieser Teenager und sagt dir: Hey, mann, ich bin eine echte Dumpfbacke und mir ist sonnenklar, dass ich bald grausam sterben werde – also, let’s go!"

Letzteres sprach der 13. auch kürzlich nach diversen Querelen zu seiner langjährigen Plattenfirma, Roadrunner Records, die man dieser Tage zugunsten eines Vertrages mit dem renommierten Rykodisc- Label (Misfits, T.S.O.L., Balzac, Ramones) verließ und somit vorerst bestehende DVD- Veröffentlichungspläne auf Ende des Jahres verbannte. „Nach dem Release von „Fang Bang" sind wir höchstwahrscheinlich im Frühherbst wieder live in Europa zu sehen, wo wir die nächste Tour für die geplante DVD mitfilmen werden! Ich habe mir eine völlig neue Band zusammengestellt – es wird der absolute Wahnsinn, ich kann es kaum noch erwarten, endlich wieder rauszugehen und richtig zu rocken!"

Das Album „Fang Bang" erscheint nach letzten Informationen im kommenden Spätsommer.

Die Ed- Wood- Mentalität

Einer breiten Öffentlichkeit ist der Mann, der sich Wednesday 13 nennt, am ehesten durch die Murderdolls bekannt, dem Projekt von Slipknot- Drummer Joey Jordison, bei dem er als Sänger anheuerte. Momentan allerdings tourt er unter eigenem Namen durch die Staaten, arbeitet mit Hochdruck an einem weiteren Soloalbum und veröffentlicht außerdem dieser Tage ein Boxset seiner ersten Band Frankenstein Drag Queens From Planet 13, das auf fünf Silberlingen (inklusive Rarities- CD und dem vergriffenen Debüt „Late, late, late show") den gesamten Output der Horror- Rock- Legende zusammenfasst.

Während andere Musiker ungern zurückschauen und ihre Kreativität lieber für neue Projekte nutzen, ist Wednesdays 13 die treffend „Little Box Of Horrors" betitelte Retrospektive sehr wichtig. „Es macht mich sehr stolz zurückzublicken, selbst wenn ich mich ein bisschen alt dabei fühle", lacht er. „Ich denke, das Boxset unterstreicht, dass ich das, was ich mache, schon seit sehr langer Zeit verfolge und erst vor einigen Jahren auf den Zug aufgesprungen bin, als bestimmte Trends einsetzten. Die Drag Queens waren das Produkt all meiner Einflüsse. Selbst was ich jetzt mache, ist ja musikalisch nicht viel anders, lediglich produktionstechnisch etwas ausgefeilter. Damals hatte ich eher die Ed- Wood- Mentalität: „Ein Take und gut ist!"

Die Frage ist natürlich, ob der berühmt- berüchtigte Regisseur Wood, dessen Trashfilme ja eigentlich nicht als solche konzipiert waren, vielleicht doch einiges anders gemacht hätte, wenn er die finanziellen und technischen Möglichkeiten gehabt hätte. Wednesday 13 dagegen bereut nichts. „Wenn ich zurückschaue, auf die Geschichte und das selbstzerstörerische Ende der Drag Queens, würde ich nichts ändern wollen. Wir haben sehr viel Arbeit investiert, aber wie das so ist, die Band wurde erst dann populär, als es sie nicht mehr gab. Das ist besonders lustig, weil wir uns damals so sehr mit Ed Wood, seinem ganzen Leben und der unglaublichen Leidenschaft, mit der er an seine Filme herangegangen ist, identifiziert haben. Er ist ja auch erst nach seinem Tod berühmt geworden, insofern war das vermutlich einfach unser vorherbestimmtes Schicksal."

Anders als für Wood wendete sich für Wednesday 13 allerdings vor einigen Jahren das Blatt: „Die Möglichkeit, mit den Murderdolls zu arbeiten, brachte die Sache ins Rollen und öffnete mir viele Türen. Heute entdecken ja praktisch täglich neue Bands die alten Drag Queens- Sachen." Solange die Murderdolls auf Eis liegen, arbeitet der Amerikaner daheim in North Carolina unentwegt an einer Solokarriere, seit kurzem mit neuen Musikern. „Die Jungs meiner alten Touring- Band haben alle weitere Projekte und ließen ein wenig Konzentration vermissen. Deshalb spiele ich auf der neuen Soloplatte alle Instrumente bis auf das Schlagzeug selbst. Das Album nahm so eine völlig andere Richtung, es ust viel zerstörerischer, gefährlicher und unvorhersehbarer. Deshalb musste ich nach neuen Musikern suchen, die das auf der Bühne mit mir umsetzen können."

Auf der Bonusdisc der Drag Queens- Boy finden sich derweil neben seltenen Aufnahmen wie dem 1997er Demo „Bride of Frankenstein" oder schrägen Radio- Unplugged- Songs auch viele Coverversionen (teils für ein nie erschienenes Coveralbum bestimmt), die die musikalischen Einflüsse der Band zwischen Punk, Hardrock und Glamrock sehr gut dokumentieren: Alice Cooper, Sweet, The Stooges und AC/DC finden sich da, Twisted Sister und Kiss darf man im Geiste ergänzen. Geändert hat sich daran wie bereits erwähnt bis heute nur wenig. „Während der Aufnahmen zu meiner neuen Platte habe ich ausschließlich die Ramones, Plasmatics und Outlaw- Countrymusik gehört", verrät Wednesday 13. Vermutlich ist genau das sein Erfolgsrezept: Er ist ganz einfach anders als die anderen. Und wer’s nicht glaubt, hat nun ein ganzes Boxset, um sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

 


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 Über die Murderdolls

JOEY JORDISON

Real Name: Nathan Jonas Jordison (geboren am 26.4.1975 in Des Moines, Iowa). Er ist Schlagzeuger bei Slipknot und Gitarrist bei den Murderdolls (<--- auch Gründer!).

Joey ist in Waukee aufgewachsen, einem Vorort von Iowa. In seiner Jugend bekam er von seinen Eltern überraschend ein Schlagzeug geschenkt. Er entdeckte es im Keller, aus dem er eigentlich ein Alton John-Tape hochholen sollte. Er ist der Komponist der meisten Slipknot-Songs, von ihm stammt auch die Bezeichnung Maggots für die Slipknot-Fans. Dies ist aber positiv gemeint, denn seiner Meinung nach, sind Maden sehr nützlich  Bei Slipknot trägt er die Nummer 1 und eine japanische Kabuki-Maske, die er vor jedem Auftritt bemalt. Sein Lieblings-Slipknot-Song ist (sic). Er hatte Gastauftritte bei Evil Justice, Metallica, System of a down, Satyricon, Rentokill und Marilyn Manson (er ist gut mit ihm befreundet und spielt im Video zu Tainted Love mit - vielleicht beim nächsten Gucken drauf achten ). Seit 2006 drummt er zusätzlich bei Ministry! Die Murderdolls gründete er Ende der 90er und nannte sie zuerst The Rejects. Als Einflüsse für die Musik der Murderdolls nennt er Punk, Glam-Metal und RocknRoll. Tripp Eisen stieß als Erstes 1999 zur Band. Dann kam Wednesday 13 dazu, zunächst als Bassist, doch da er viele Songs beisteuerte wurde er zum Sänger und Eric Griffin wurde am Bass eingesetzt. An den Drums fand sich dann Erics bester Kumpel Ben Graves wieder. Als Tripp Eisen die Band verließ, übernahm Acey Slade seinen Job.

Discographie:

2002 Dead in Hollywood (single); 2003 Beyond the valley of the murderdolls (album); 2003 White Wedding (single)

 

Über Wednesday 13

Bürgerlich heißt er Joseph Poole, wurde am 12.8.1976 in Landis, North Carolina geboren und wohnt dort auch mit seiner Frau Roxanne und seiner Tochter Zoie. Seinen Musikernamen hat er teils von der Addams Family, deren Tochter Wednesday heißt und der Serie The Munsters (Hausnummer 1313). Er ist begeisterter Horrorfilm-Freak und lässt auch vieles davon in seine Songs einfließen.

1992 begann seine karriere als Frontmann von Maniac Spider Trash, wo er bis 1996 spielte. Dann gründete er die Band Frankenstein Drag Queens From Planet 13, dessen Line-Up ständig wechselte. 2001 bis 2003 arbeitete er bei den Murderdolls und dann widmete er sich seiner Solo-Karriere.

Discographie:

Maniac Spider Trash - 1994 Dumpster Mummies (CD); 1995 Murder Happy Fairytales (CD)

Frankenstein Drag Queens From Planet 13 - 1996 The late, late, late show (CD); 1998 Night of the living drag queens (CD); 2000 Songs from the recently deceased (CD); 2001 Viva Las Violence (CD); 2004 6years, 6feets under the influence (Best of-CD); 2006 Little Boy of horrors (Box-Set)

Murderdolls - 2002 Right to remain violent (EP); 2002 Beyond the valley of the murderdolls (CD)

Wednesday 13 - 2005 Transylvania 90210: Songs of death, dying and the dead (CD); 2006 Fang Bang (CD)

 

Über Eric Griffin

Eric wurde am 24.2.1976 in Boston, Massachusetts geboren und begann im Alter von 12 Jahren E-Gitarre zu spielen. Schon ein halbes Jahr später fing er auch mit dem Bass an. Er spielte in verschiedenen Bands in und um Boston. Später zog er nach Kalifornien, wo er als Bassist für Synical tätig war. Sein bester Kumpel Ben Graves folgte ihm und kam als Drummer dazu. Dann gingen beide zu den Murderdolls.

Das ist Eric...
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Das ist Ben...
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Interview mit Joey Jordison

Welche Erinnerungen verbindest du am ehesten mit der Kindheit?

Ich wollte rocken. Heute rocke ich.

Was war der skurrilste Job, den du jemals gemacht hast?

Der jetzige ist der sonderbarste Job, aber zugleich auch der Beste.

Vier Begriffe: Liebe, Geld, Berühmtheit, Freunde. Welcher ist für dich der wichtigste und warum?

Das gilt es herauszufinden.

Welche war für dich die schlimmste Erdahrung in Sachen Liebe/Beziehung?

Scheiß Zicken!

Welche die Schönste?

Meine jetzige Freundin.

Letzte Platte, die du dir gekauft/besorgt hast?

Daran kann ich mich nicht erinnern.

Lieblingsplatte aller Zeiten?

Kiss-ALIVE

Lieblingsessen?

Mexikanisch.

Wann warst du zum letzten Mal betrunken?

Gerade jetzt.

Wann hast du das letzte Mal in einem Club/Disco getanzt und auf was?

Nicht in einem Club, aber gestern Nacht in unserem Hotel. Dummerweise fiel ich in den Gang, und unser Sänger Wednesday landete auf mir. Danach saßen wir nur da und lachten uns schlapp.

Letztes Mal, als du dich geprügelt hast?

In der Nacht, bevor ich nach Amsterdam kam.

Wolltest du schon einnmal jemanden töten? Wenn ja, warum?

Dumme Frage.

Hast du schon einmal an Selbstmord gedacht? Warum (nicht)?

Noch eine dumme Frage.

Wann und wo hattest du das erste Mal Sex?

Ich war 17, das Mädchen 14 und hatte einen gebrochenen Fuß. Es passierte in ihrem Haus und dauerte 50sek. Ich bin der Größte!

Und das letzte Mal?

Das liegt schon ein paar Wochen zurück. Mann, ist das ein Scheiß hier.

Was war dein schlimmster Albtraum?

Die letzte Nacht.

Was war der peinlichste Moment in deinem Leben?

Daran kann ich mich nicht erinnern. Tut mir Leid, muss am Absinth liegen.

Wo hast du deinen letzten Urlaub verbracht?

Orlando, Florida.

Jemand schenkt dir hundert Euro. Was würdest du spontan davon kaufen?

Keine Ahnung - aber es ist weiß!

Was hast du derzeit in der Hosentasche?

Meine Hose hat keine Taschen.

Wen würdest du gerne mal neben dir auf der Bettkante sitzen haben und warum?

Ich weiß nicht so recht - aber es wären garantiert keine verdammten Typen.

Welches Auto fährst du?

Einen 328er BMW

Dein größter bis dato unerfüllter Wunsch?

Bisher hatte ich ziemliches Glück.


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 Joey über Murderdolls
"Oh ja, ich habe gerade mit meinem Manager noch etwas Wichtiges klären müssen, äh, ich habe ihn also wieder mal rausgeschmissen, aber das mache ich ein paar Mal am Tag, das ist er schon gewohnt, haha."

Joey Jordison, seines Zeichens Drummer der maskierten bösen Buben von Slipknot, hat mit seinen neu formierten Murderdolls ein eigenes cooles Projekt an den Start gebracht. Als Joey bereits 1995 mit einem musikalischen Eigenleben in Form seiner damaligen Band The Rejects begonnen hatte, schien dies aber nicht so richtig rund zu laufen. Das Besondere an den Murderdolls ist mit Sicherheit auch die Tatsache, dass Joey nicht etwa die Drumsticks schwingt, wie man vermuten möchte, nein, er lässt seine Aggressionen hier an einer unschuldigen aber nicht minder harmlosen Gitarre aus. Außerdem tritt Joey völlig ungeschminkt auf, d.h. jeder kann nun einen Slipknot-Musiker völlig unmaskiert betrachten und natürlich hören. Ehrlich gesagt, ist das hier vorliegende Album "Beyond The Valley Of Murderdolls" eine echte Bereicherung auf dem bereits übersättigten Musikmarkt. Mördermäßige coole Riffs, die dir morgens schon die Frühstückssemmel durchschneiden, eine absolut ausdrucksstarke und charismatische Stimme von Wednesday 13 (frei übersetzt, Mittwoch, der 13.-te!).

Das Interview mit Joey beginnt schon deshalb ungewöhnlich, weil er mich erst noch um etwas Geduld bittet, da er sich mit seinem Manager kurz aussprechen muss, bevor es losgehen kann.
Na, Joey, alles wieder im Lot mit Deinem Manager?

Spielst Du angesichts des Bandnamens noch mit Puppen oder liebst Du Chucky, die Mörderpuppe? Ich finde den Namen sehr verrückt, schon wieder genial!

Die Murderdolls bestehen aus Musikern, die über die ganze USA verstreut sind. Wie arbeitet man denn da am besten zusammen?


"Ja, wir sind eigentlich schon sehr verrückte Leute, da passt dieser Name sehr gut dazu. Wir mussten erst einmal ein bestimmtes Thema ausfindig machen, für das diese Band auch sinnbildlich stehen kann und Murderdolls ist absolut okay. Chucky mag ich natürlich auch, ich liebe Horrorfilme, genau so wie Russ Meyers Streifen! Allerdings hatte ich anfangs schon auch kein so gutes Gefühl bei der Namenswahl, aber als mich dann die ersten Leute anriefen und mir bestätigten, dass sie den Namen absolut cool finden, war mir echt leichter ums Herz. Es ist auch eine coole Bestätigung, wenn du live spielst und die Leute dir zeigen, dass sie den Namen und die Band mögen."
Du arbeitest ja schon seit Mitte der Neunziger an einer Solokarriere. Wieso dauerte es denn so lange, bis nun endlich ein komplettes Album im Kasten ist?
"Ich war nie richtig zufrieden mit dem Gesang und auch der Sound war nie in Ordnung. Wenn Du so unzufrieden bist, dann macht es keinen Sinn, ein Album zu veröffentlichen, nur damit von dir eine Scheibe im Regal steht."
Wie wahr, da könnten sich einige Bands ein Beispiel nehmen. Joey, mich erinnert eure Musik an die guten alten überaus wilden Zeiten, als sich die Ramones durch die Ohren der Jugend spielten.
"Ja, ich habe durch meinen Onkel sehr viel von der wilden alten Zeit mitbekommen und so bin ich auch mit Alben der Sex Pistols und den Ramones aufgewachsen."
Sänger Wednesday 13, der selbst eine Band namens Frankenstein Drag Queens From Planet 13 am Start hatte, verfügt über eine coole Stimme, mit dem gewissen Wiedererkennungswert. Ich höre des öfteren den Alice Cooper früherer Jahre aus den Boxen singen? Wednesday 13 könnte als Doppelsänger (-gänger passt hier ja kaum!) durchgehen.
"Ja, Alice Cooper ist auch Wednesdays Haupteinfluss. Er weiß einfach alles über sein Idol, er hat alle Alben zuhause und ist ständig up to date, was Alice betrifft, ein Maniac eben!"
Siehst Du den Zweitjob mit Murderdolls als Konkurrenz zu Slipknot?
"Nein, natürlich ist und bleibt Slipknot mein Hauptjob, da gibt es für mich auch keine Frage. Aber ich kann mich bestens mit den Murderdolls auf einer anderen `Spielwiese` austoben. Ich genieße somit alle mir möglichen musikalischen Entfaltungen, vom Sleaze Rock bis hin zum Punk und dreckigen Rock’n‘Roll."
Slipknot waren gerade in Deutschland verstärkt in Beschuss wegen des Erfurter Massakers?
"Ach das war doch alles Bullshit, wir hatten ja nicht mal einen Song, der so heißt wie sie ihn in den Zeitungen zitierten. Da siehst du mal, welchen Scheiß diese Presseleute von sich geben, nur um eine gute Story zu bekommen, äh außer dir natürlich, haha!"
Danke für die Blumen, da hast Du gerade noch mal die Kurve gekriegt.
"Wednesday 13 eröffnete mit seiner Band eines Tages eine Show für Slipknot und ich hörte diese Frankenstein Drag Queen-Band zum ersten Mal. Als ich dann mitbekam, dass Wednesday 13 nicht mehr bei dieser Band dabei sein soll, habe ich ihn spontan gefragt, ob er auf meinem Soloalbum mitmachen möchte. Das erste Mal habe ich ihn erst dann persönlich getroffen, als wir tatsächlich ins Studio gingen. Als ich von der letzten Slipknot-Tour im März diesen Jahres zurückkehrte haben wir die restlichen Songs zusammen geschrieben und aufgenommen. Je länger wir zusammenarbeiteten, desto mehr merkten wir, dass es zwischen uns einfach passt. Dann haben wir uns mit dem Gitarristen Tripp Eisen (welch genialer Name aber auch!), dem Bassisten Erik Griffin und Drummer Ben Graves verstärkt. Wir sitzen zwar voneinander getrennt in den Staaten herum, aber das haut schon hin."
Du verwendest bei einem Song auch ein Mozart-Thema?
"Ja, aber ich habe es nur genau dort eingefügt, weil es einfach genau dort hingehört, aus!"
Um was geht es in dem Song "Dead In Hollywood"?
"Ich bin mit all den Helden aufgewachsen, Frankenstein, Spiderman und wie sie alle hießen. Wenn ich heute diese dummen modernen sogenannten Kampfhelden oder Zeichentrickserien sehe, dann finde ich das nur grausam."
Ursprünglich sollte doch auch Marilyn Manson mit auf der Murderdolls-Scheibe sein. Wieso hat das denn nicht geklappt?
"Ja, unglücklicherweise konnte Marilyn Manson nicht mitarbeiten, weil er plötzlich Probleme mit seiner eigenen Band hatte. So werden wir aber beim nächsten Mal alles nachholen, ganz bestimmt. Da bin ich mir sicher."
 
   
 
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